12 Jul Törn 2012 “Lady M.” Bis ans Ende der Welt und weiter.
Lutz Wagner:
Am 9.6. verließ ich “einhand” den Winterlagerplatz Barth zu einer kurzen Stippvisite in Zingst zum “Museumsjazz“. Am nächsten Tag war der Schlag nach Klintholm vorgesehen, aber bei Barhöft drehte ich ab nach Stralsund, da meine Batterien wohl der Geist aufgegeben hatten. Leider bestätigte der Elektriker meine Vermutung und so kam mein Boot am darauf folgenden Tag zu einem Satz neuer Batterien. Nun ging es also richtig los bei NW 4 nach Klintholm. NW 3-4 ließ mich anderentags Skanör ansteuern. Nach Abdichten des Dieselfilters und Reinigung des Toilettenablaufs machte ich eine größere Wanderung zu einer “Andeutung” der Burg Skanör und dem Rest der Ruine Falsterbohus. Mit müden Füßen segelte ich am nächsten Morgen unter Blister bei zunehmendem SSE nach Kopenhagen in meinen Lieblingshafen Langelinie. Einen Tag Stadtbummel und dann nach Helsingør bei dauernd wechselndem Wetter: Regen, Sonne, Regen, Sonne und W 4-5. Auf dem “Torg” legte ich, wie jedes Mal wenn ich dort bin, eine Gedenkminute für “Paule” ein. Wir hatten hier auf einem gemeinsamen Törn einen äußerst lustigen Jazztag erlebt. Die Fahrt nach Halmstad wurde leider eine überwiegende Motorfahrt, anfangs wegen Supersonne und Schwachwind, dann wiederholte Schauer mit wechselnden Windstärken und zuletzt Winddreher genau gegenan. Einige Hafentage in Halmstad ermöglichten Wäschewaschen, Einkäufe und Faulenzen. Doch das Warten auf Post nervte ziemlich. Endlich ging es am 26.6. Weiter, leider bei ziemlich starkem NW mit Motor gegenan. Dafür entschädigte der nächste Tag bei NNW 4 mit super Segeln bis Bua. Nach Göteborg-Långedrag lief es etwas langsamer, da der Wind von W 3 auf WSW 2 abnahm. Abends verlor Deutschland gegen Italien. In Göteborg musste ich mir einen Segelmacher suchen, da die Genoa einen Riss hatte. War nicht so schlimm, da ein böiger Starkwind mit Regenschauern eine Weiterfahrt nicht erfreulich gemacht hätte. Bei diesem Wetter wurde die Damen „Elliott 6m Segel-WM“ aber weiter durchgeführt. Sie hatten ganz schön zu kämpfen. Der nächste Tag brachte neuen Ärger. Der Spiralschlauch der Dusche war undicht. Ersatz gab es erst nach einer Tramfahrt ins Zentrum.
So konnte ich erst kurz nach 12 Uhr ablegen zu einem schönen Segelschlag bei S 4 nur mit Genoa bis Klädesholmen. Morgens lässt ein Regenschauer mit W 6 nichts Gutes für den Tag erhoffen, doch es kommt anders: S von 3 langsam zunehmend auf 6 treibt mich seeseits nach Kungshamn. Neben Wäschewaschen gewinnt auch noch Spanien 4:0 gegen Italien. Durch den Sotenkanal mit Motor dann unter Genoa westlich der Hamburgö und durch den Havstensund nach Süd-Koster: Korshamn (Ekenäs). Als Fitness gibt es eine Wanderung zum Kostersundet. Nach Verdens Ende geht es unter Groß und Genoa bei Windstärke 3 von SSE auf SW drehend. Bei der Hafeneinfahrt war ich so erleichtert, dass alle Untiefen gut umschifft waren, dass ich glatt die grüne Stange an Backbord ließ, worauf ich mit einem schrecklichen Knall auf den (sogar im Hafenplan verzeichneten) Felsen lief. Zum Glück konnte ich mich selbst befreien, aber der Schreck saß tief. Da war ich also in Verdens Ende (Ende der Welt). Der erste Sommertag. Aber natürlich wollte ich noch weiter. Leider kam nicht die erwartete “brüllende 3” sondern nur eine “säuselnde 2“, da rumorte halt der Motor den ganzen Weg bis Risør. Zum Glück schob der Norwegische Küstenstrom mit fast 2 Knoten. 10 sm geschenkt! 19 Grad aber 36 in der Sonne! Fast wie am Mittelmeer. Und dazu die weiße Stadt, fast wie in Griechenland. Der nächste Tag brachte Rückenwind abnehmend von 4 bis 2. Stoisch stand der Blister bis Arendal. Wieder 6 sm geschenkt und noch ein Sommertag. Nun musste ich die unterwegs geangelten Makrelen zubereiten, ohne eine Ahnung wie. Trotzdem haben sie, weil absolut frisch, sehr gut geschmeckt. Ausgerechnet heute tobte hier das Leben, da “Europäischer Markttag“, und Geschäfte bis 24:00 auf. In dem einen Hafenbecken gab es eine Riesengaudi mit allen möglichen bootartigen Gefährten. Ganz Norwegen war wohl dort. Im Restaurant am Gästehafen traten norwegische Künstler auf, laut genug, so dass es an Bord auch Unterhaltung gab. Zur Erholung ein Hafentag. Aber da mussten kleinere Probleme an Bord gelöst werden. Nun habe ich für alle Fälle auch eine norwegische SIM-Karte, um überall ins Internet zu kommen. Bei Regen gab es ein Rockkonzert. Nebel verhinderte an nächsten Tag ein Auslaufen, so dass es noch einen Hafentag gab.
Dann hielt mich nichts mehr. Leider stand der Wind gegen meine Fahrtrichtung, abnehmend von 5 auf 3-4. Nach 35 sm unter Maschine endlich 3 sm mit Genoa bei der Hafenansteuerung von Kristiansand. Wenn auch am folgenden Tag die Windrichtung passte, so erzwang abnehmende Windstärke (3 bis 1) nach 3 Segelmeilen wieder Motoreinsatz bis Farsund. Und auch am Folgetag musste der Motor gegen den Wind ran! In Egersund gönnte ich mir eine Pause. Stadtbesichtigung, Aufstieg auf den Varberg (alter Aussichtsplatz, um Ausschau nach Feinden zu halten) und Suche der Felszeichnungen. Auch nach Skudeneshavn schuftete mangels Wind der Motor. Trotz übervollem Hafen fand ich noch einen Platz bei einem netten Norweger. Abendspaziergang durch “Gamle Skud”. Bei Nieselregen ging es am nächsten Tag weiter, meist gegenan mit Motor aber auch 1/3 bei passendem Kurs unter Segeln. Mosterhamn ist nicht unbedingt empfehlenswert. Sah im Hafenhandbuch viel netter aus. Aber dort steht die älteste erhaltene Kirche Norwegens. Außerdem ist der Ort von großer Bedeutung für die Christianisierung Norwegens nach blutiger “Überzeugungsarbeit”. Weiter gab wieder der Motor sein Bestes gegenan bis Hjellestad Marina. Mit dem Bus stürzte ich mich in das Bergener Nachtleben. Dann machte ich noch einen Abstecher, meist mit Motor, nach Fedje, der westlichsten Stadt, weil mir ein Bootsnachbar diese Insel besonders ans Herz gelegt hatte. Hat sich gelohnt. Dies war der nördlichste Punkt dieses Törns.
Dann endlich ein Segeltag, wie man ihn sich wünscht, nach Bergen. 3 Hafentage voller Eindrücke. In Griegs Haus und Komponistenhütte tat ich etwas für die musikalische Erbauung. Eine Zug-, Flåmbahn-, Schiff- und Busrundfahrt führte mich durch den Aurlands- und den Nærøyfjord (UNESCO-Welterbe). Die Eindrücke waren überwältigend: Wasserfälle, schnee- und eisbedeckte Gipfel, steile Bahnstrecke nach Flåm, enge Fjorde und spektakuläre Straße ab Gudvangen. Auch Bergen selbst hat viel zu bieten. Allem voran Bryggen (Weltkulturerbe), eine fast selbstständige Siedlung der Hanse. Im Hanseatischen Museum und der Schøtstuene (Aufenthaltsräume und Feuerstätte der Hanseaten) bekommt man einen kleinen Eindruck des damaligen Lebens. Dann ist da noch der alte Könighof mit Håkonshalle und Rosenkrantzturm. Die Fløjbahn (Standseilbahn) erschließt bequem einen herrlichen Aussichtsberg. Aber nun reicht`s. Weiter geht es am 20.7. N 5-6 schiebt mich nur mit Genoa vor sich her nach Rosendal, wo mich die nächsten zwei Tage Nieselregen begleiten wird. Trotzdem wandere ich zur alten Sägemühle, durch den Steingarten (Ausstellung unterschiedlichster Steinarten der Gegend, die einseitig poliert sind, um die unterschiedlichen Farben zu zeigen), zur Baronie Rosendal (kleinstes norwegisches Schloss) und zum Malmanger Prestegard (Pfarrhof). Abends gönne ich mir ein Klavierkonzert in der Baronie. Anderentags mache ich eine Bustour nach Sundal, um von dort bei Nieselregen zum Bondhusbreen (Gletscherzunge des Folgefonna) zu wandern (insges. 5 Stunden). Müde aber voller schöner Eindrücke kehre ich zum Boot zurück, das im Hafen auf recht kleinen Wellen wie ein Fohlen hin und her springt. Also gut festhalten beim Essenkochen! Dann hat mich der Fjord wieder. Na, wie meist, motore ich nach Etne, um dort bei Nieselregen die Kirche von Stødle, Grabhügel mit Bautastein und Felsritzungen anzuschauen. Super, wieder alles nass! Am nächsten Tag hatte sich der Wind wieder einmal gegen mich verschworen. Er kam direkt von vorn und das auch noch nach jeder Kursänderung. Also wieder Motoren bis Haugesund. Unterwegs überfiel mich dichter Nebel mit geisterhaften Begegnungen mit anderen Schiffen und Booten. Die Sicht dürfte bei einer 1⁄4 sm gelegen haben. AIS hat sich bewährt. Haugesund ist eine sehr junge Stadt, die durch die Heringsfischerei ab 1850 entstand. Viel Jungendstil und Neoklassizismus (z.B. rosa Rathaus). Reichsdenkmal für den Wikingerkönig Harald Håfagre, der 872 Norwegen (“Weg nach Norden“) “einte” und damit gründete. Ein Busausflug führte mich nach Avaldsnes, dem langjährigen Machtzentrum der Wikingerkönige. In der Olavskirche hörte ich mittags ein Orgelkonzert.
Das Geschichtszentrum Nordvegen bot einen interessanten Einblick in die Geschichte von der Vorzeit über die Wikingerzeit bis heute. Nebenan auf der Insel Bukkøy hat man einen Wikingerhof nachgebaut. Von Haugesund nach Stavanger dröhnte wieder der Motor. Kurz nach dem Ablegen musste ich doch erst mal tanken. Der Motoranteil überwiegt leider bei Weitem. In Stavanger war der Hafen im Vågen wegen des “Gladmatfestivalen” gesperrt, so dass sich alle in Børevika drängelten. Massen von Menschen schoben sich über das Festgelände. Gutes Essen gab es an jedem Stand und natürlich Bier und Wein usw. Samstag wurde es noch voller und neben mir machte ein Motorbootfahrer fest, mit dem es dann richtig lustig wurde. Er hatte selbstgebrauten Obstwein dabei! Sonntag war alles vorbei und ich besuchte das Erdölmuseum (sehr interessant), den Dom (beeindruckend) und
Gamle Stavanger (schöne Holzhäuser. Stavanger ist wie Haugesund eine junge Heringsstadt). So, nun wollte ich doch mal einen Fjord auf eigenem Kiel besuchen und motorte in den Lysefjord nach Lysebotn, vorbei am Preikestolen und am mächtigen Kjerag. Am Ziel dann wieder Regen. Traf aber 2 Paar Motorradfahrer aus Litauen und ein junges Mädchen aus Belgien, so dass der Abend trotz Kälte ganz unterhaltsam wurde. Rückweg tags darauf wieder mit Motor bei Nieselregen. Stopp in Tau. Von dort mit dem Bus zur Preikestolhytta und dann strapaziöse Wanderung zum Preikestolen. Phantastische Ausblicke, die ich leider mit hunderten anderer Wanderer teilen musste. Ist wohl Norwegens meist besuchte Attraktion. Das Wetter meinte es mal gut! Wieder motoren! Heute mit Unterbrechungen. In Storevåg auf Austre Åmøy suchte ich die 1200 Felszeichnungen. Ich habe mich mit einigen weniger zufrieden gegeben. Von Finnasand auf Mosterøy aus besuchte ich das einzig erhaltene Kloster. Utstein Kloster war ursprünglich ein Königshof u.a. von Harald Håfagre. Mitte des 13. Jh. Wurde daraus ein Augustinerkloster. Ganz nett wieder hergerichtet. Zum Abschluss des Tages machte ich in Tananger fest. Dann endlich guter Wind, aber von vorn. Nach so langer Zeit des Motorens sehnte ich mich nach Segeln. Tapfer wendete ich 7 Mal bis der Wind einschlief und wieder der Motor gefragt war. In Sirevåg war ich wohl der einzige Gast. Ein sehr sicherer Hafen. Die Strecke nach Rekefjord fing mit S 2 an, ließ dann bei W 4 alle Segel ziehen, um wieder einzuschlafen. Dafür schien die Sonne, als hätte sie einiges gut zu machen. Rekefjord ist sehr gemütlich. Nach Einkauf in Hauge (2 km) gönnte ich mir einen richtig romantischen Grillabend (Haxe). Wieder vom Wind angeschmiert: SE 2. Tuk-tuk nach Lista-Borshavn. Wanderung zur “Wehrertüchtigung” zum Leuchtturm Lista. Mitte des 19. Jh. standen mal 3 Leuchttürme dort, zur leichteren Unterscheidung von anderen Leuchttürmen.
Der nächste Tag brachte Regen im Überfluss. Dafür konnte ich die meiste Zeit segeln. NE 3 zunehmend 5. Als ich Mandal, der südlichsten Stadt, fest machen konnte, war ich doch froh. Immer noch Regen. Dann ein Wandertag: Sjøsanden (Norwegens bekanntester Badestrand), Risøbank mit eigenem Badestrand (Sommerresidenz von Lord Salvesen aus Schottland, 1900), Kleven (größter Hafen aus der Zeit der Segelschiffe). Endlich ein Segeltag, wie man ihn sich wünscht: Sonne und Wind aus der richtigen Richtung. Als Höhepunkt die Fahrt durch die Blindleja bis Lillesand, wunderschön! Hier ein Leistungseinbruch: bei Sonnenschein und Schwachwind keine Lust zum Weiterfahren. Statt dessen: Einkauf, Sonntagsmahl (Klöße, Wildschwein, Rotkohl), Hängematte. Am nächsten Tag super Wind, aber von vorn! Also Motor nur bis Grimstad. Kulturtag: Kirche und Ibsen- Museum (er war hier als junger Mann, 15, in der Lehre als Apotheker. Revolutionäre Gedanken, Frauengeschichten, unehelicher Sohn). Über ́s Wochenende “tobt” das Leben: Powerboat-WM. Direkt vor dem Hafen, so dass ich am nächsten Tag erst mittags in einer Pause auslaufen kann. Sonne! Starkwind direkt von achtern! Nur Genoa. Vergnügungsfahrt! Abends an einem kleinen Steg vor der Hafenkneipe in Lyngør im Päckchen neben einem freundlichen Norweger. Dann Sonne, kein Wind, Motor! In Kragerø mache ich fest. Schöner Sonntagnachmittag mit Kultur: Edvard Munch hat hier gelebt und gemalt. Kopien seiner Bilder sind an den Originalplätzen ausgestellt. Super Idee! Nach Tønsberg schiebt der Motor weil Sonne den Wind verscheucht. In Tønsberg mal wieder ein Kulturtag: Klosterruine, Burgruine, Museum mit Vikingskip Nr. 4, Walfangabteilung und Berichte über den mittelalterlichen Bürgerkrieg (Kirche gegen Könige). Tønsberg ist nicht nur die älteste Stadt Norwegens sondern war auch ein bedeutender Hanseplatz. Unter Motor zieht sich die Strecke nach Oslo unendlich hin. Wind schwach von vorn! Dafür Sonne satt. Heute ist der 15.8. Und schon wieder streckt die Kultur ihre klebrigen Finger nach mir aus: Beethovens 9. auf dem Rathausplatz für alle. Dann noch das Oslo Jazz Festival! Mehr für die Jugend war ein Hiphop-Abend. Der Versuch ein deutsches Oktoberfest zu veranstalten scheiterte kläglich, trotz der Donaumusikanten. Die wenigen Gäste waren im Nu besoffen! Am 19.8. schiebt der Motor gegen den schwächelnden Wind bis Rørvika. Ein kleiner Fischerhafen, kaum eingestellt auf Gäste. Ruhig! Dann endlich ein wenig segeln bis Strömstad. Ist der Hafen leer in der Nachsaison! Da die Sonne scheint, gönne ich mir einen Hafentag. Bei Nieselregen und SW 4 geht es dann mal mit Motor mal mit Genua durch das Schärenfahrwasser nach Hamburgsund. Nach Lysekil wähle ich das Innenfahrwasser, weil ein steifer W 6 die See sehr aufwühlt. Aber wellengeschützt ist es mit Genoa erträglich. Der nächste Tag bietet endlich pures Segelvergnügen. Bei W 4 wähle ich nach dem Härmanö- Sund den Seeweg bis Hyppeln. Dumm nur, dass für die vielen Glückshormone kein Abnehmer dabei ist. Leider schläft der Wind ein, so dass bis Göteborg Lilla Bommen der
Motor wieder ran muss. Und was hat auf mich gewartet? Das Jazzfestival! Also zwei Tage voller Jazzmusik. Anstrengend, aber beglückend. Auf dem Weg nach Varberg gab mir Schwachwind erst einmal die Chance landnah durch die Schären zu motoren. Aber dann beglückte mich NW 3 bei schönstem Sonnenschein. Der Ruhetag in Varberg wurde ein bisschen durch Regen getrübt. Also feuchter Einkauf. Abends besuchte mich ein Deutscher mit starker Schwedenbindung zum Klönsnack.
Anderen morgens stellte er sich zum Frühstück ein. Interessanter Typ. Aber dadurch legte ich später ab. Nach 10 Segelmeilen sagte der Wind: gute Nacht. Sonne machte die Motorfahrt nach Halmstad erträglich. 2 Hafentage und dann geht es weiter. NW 4 beschert einen Ausnahme-Segeltag! In Helsingborg ist es unerwartet voll. Dann werde ich mit einem Jazzkonzert “überrascht”. Dafür nehme ich gerne einen Hafentag in Anspruch. Nach Kopenhagen lässt es sich mit NW 3-5 sehr angenehm segeln. Zwei Hafentage mit Stadtbummel, Jazz in der Stadt und Militärkonzert im Kastell. Bei Westwind trödelte ich mit Genoa nach Malmö. Wieder zwei Hafentage mit Stadtbummel und irischer Musik im Pub. Auf dem Schlag nach Rødvig machte mir starker Gegenstrom das Segeln schwer. Zwei Stunden benötigte ich mehr als normal. Auch nach Klintholm meinte es der Wind nicht allzu gut mit mir. Er drehte von SSW auf S bei 4 Bft. Nach der halben Strecke war ich so weit vom Kurs abgekommen, dass der Motor den Rest erledigen musste. In der Nachsaison treffen sich nur wenige deutsche Boote im sonst so vollen Klintholm. Der vorletzte Schlag führte mich nach Barhöft. Angefangen mit SSE 4 drehte der Wind im Laufe des Tages auf W und ich drehte mit. Also ein Bogen-Kurs! Zum Empfang gab es erst mal Regen und dafür Flundern im Restaurant. Am letzten Tag, 12.9.12, ging es gegen den Wind mit Motor nach Barth zum Winterschlaf.
Bei 96 Tagen gab es 57 Seetage und 39 Hafentage.
Insgesamt legte ich eine Strecke von 1796 sm zurück, davon nur 773 sm unter Segel und 1023 sm mit Motor.
Fazit nach 3 Monaten: Norwegen ist beeindruckend und die Nordsee zeigte sich mal nicht als “Mordsee”.